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TIERRECHTSANWALT: Kanzlei für Tierrecht

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Praktische Auswirkungen der erhöhten Tierarztgebühren

Die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) regelt, wie viel Tierärzte für ihre Behandlungen verlangen dürfen. Sie wurde 2022 überarbeitet, um die Preise an aktuelle Kosten und medizinische Entwicklungen anzupassen. Hier sind die wichtigsten Änderungen und ihre Auswirkungen:


1. Höhere Kosten für Behandlungen

  • Was ist neu? Die Preise für viele Leistungen wurden angehoben. Das liegt daran, dass Tierärzte höhere Betriebskosten haben (z. B. für Geräte, Personal und Energie).
  • Beispiele:
    • Früher kostete eine Untersuchung eines Hundes etwa 10–15 Euro (einfacher Satz). Jetzt liegt der Preis bei 20–30 Euro.
    • Eine Kastration bei einer Katze könnte nun 100–150 Euro kosten, während sie früher oft unter 100 Euro lag.

2. Einführung moderner Behandlungen

  • Was ist neu? Die GOT umfasst jetzt auch neuere Diagnose- und Therapiemethoden, die in den letzten Jahren entwickelt wurden. So können Tierärzte Behandlungen abrechnen, die vorher nicht in der GOT enthalten waren.
  • Beispiele:
    • Digitale Röntgenaufnahmen oder Ultraschalluntersuchungen waren vorher nicht genau geregelt und oft schwierig abzurechnen.
    • Zahnbehandlungen wie das Polieren von Hundezähnen sind jetzt klar in der GOT erfasst.

3. Wegegeld bei Hausbesuchen

  • Was ist neu? Tierärzte müssen für Hausbesuche jetzt ein festes Wegegeld berechnen. Das sorgt für Klarheit und deckt die Fahrtkosten.
  • Beispiele:
    • Für einen Hausbesuch bei einem Kaninchen oder einer Katze in einer ländlichen Region wird ein Mindestwegegeld von 13 Euro berechnet. Bei längeren Entfernungen kostet es 3,50 Euro pro Doppelkilometer.
    • Bei 10 km Anfahrt kommen 17,50 Euro (10 x 3,50 Euro) hinzu, zusätzlich zu den Behandlungskosten.

4. Notdienstregelungen

  • Was ist neu? Der Notdienst (außerhalb der normalen Sprechzeiten) wurde klar geregelt:
    • Eine pauschale Notdienstgebühr von 50 Euro wird erhoben.
    • Die Kosten für die Behandlungen im Notdienst müssen mindestens doppelt so hoch wie im normalen Dienst berechnet werden.
  • Beispiele:
    • Wenn ein Hund nachts mit einer Wunde behandelt wird, könnte die Notfallgebühr bei 50 Euro liegen, plus z. B. 70 Euro (doppelt so viel wie der reguläre Satz) für die Wundversorgung.

5. Transparente Rechnungen

  • Was ist neu? Tierärzte müssen jetzt genauer aufschlüsseln, wofür sie Gebühren berechnen. Jede Leistung muss mit einer Leistungsnummer der GOT in der Rechnung angegeben sein.
  • Beispiele:
    • Statt nur „Untersuchung und Behandlung“ auf der Rechnung zu lesen, steht jetzt z. B.:
      • Allgemeine Untersuchung: 23 Euro (Leistungsnummer XY)
      • Verbandswechsel: 18 Euro (Leistungsnummer XY)

Was bedeutet das für Tierhalter?

  • Höhere Kosten: Tierhalter müssen mit gestiegenen Kosten rechnen, besonders bei komplexen Behandlungen oder Notfällen.
  • Planbare Ausgaben: Dank der Transparenz in den Rechnungen sehen Tierhalter genau, welche Leistungen abgerechnet wurden.
  • Bessere Versorgung: Durch die Anerkennung neuer Behandlungen können Tiere moderner und effizienter behandelt werden.

Praktischer Tipp für Tierhalter

  1. Vorsorge: Regelmäßige Besuche helfen, teure Notfälle zu vermeiden.
  2. Tierkrankenversicherung: Viele Versicherungen decken die gestiegenen Kosten ab.
  3. Vergleichen: Klären Sie vor der Behandlung die voraussichtlichen Kosten mit Ihrem Tierarzt.

Diese Änderungen sollen eine faire Vergütung für Tierärzte sichern und gleichzeitig den Tierhaltern mehr Klarheit über die Kosten bieten.

Praktische Auswirkungen der erhöhten Tierarztgebühren

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