Im Jahr 2025 gibt es im deutschen Tierrecht mehrere bedeutende Entwicklungen, die sowohl Gesetzesinitiativen als auch politische Debatten betreffen. Ein zentraler Punkt ist die geplante Novellierung des Tierschutzgesetzes, die jedoch aufgrund politischer Umbrüche ins Stocken geraten ist.(PETA Deutschland e.V.)
Geplante Novellierung des Tierschutzgesetzes
Die Bundesregierung hat einen Entwurf zur Änderung des Tierschutzgesetzes vorgelegt, der mehrere Neuerungen vorsieht:
- Verbot von Qualzuchten: Erweiterung des Verbots auf Tiere mit erblich bedingten Leiden wie Atemnot oder Blindheit.(Deutscher Bundestag)
- Anbindehaltung: Grundsätzliches Verbot der Anbindehaltung von Tieren, mit Ausnahmen für bestimmte Haltungsformen bei Rindern.(Deutscher Bundestag)
- Videoüberwachung in Schlachthöfen: Einführung einer Pflicht zur Videoüberwachung in tierschutzrelevanten Bereichen von Schlachthöfen.(Deutscher Bundestag)
- Verbot bestimmter Eingriffe: Verbot des Kupierens von Schwänzen bei Lämmern und des Ausbrennens von Hornanlagen bei Kälbern ohne Betäubung.(Deutscher Bundestag)
- Regelungen für Zirkusse: Verbot der Neuanschaffung bestimmter Wildtiere wie Elefanten und Großkatzen für Zirkusbetriebe.(Deutscher Bundestag)
Diese Änderungen sollen den Tierschutz stärken und an aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse anpassen. (BMEL)
Steuerbefreiung für Assistenzhunde
Ab 2025 sind zertifizierte Assistenzhunde von der Hundesteuer befreit. Dies betrifft speziell ausgebildete Hunde, die Menschen mit Behinderungen im Alltag unterstützen, wie Blindenführhunde oder Signalhunde. Die Maßnahme geht auf langjährige Forderungen zurück und wurde nun umgesetzt. (eDogs)
Forderungen von Tierschutzorganisationen
Der Deutsche Tierschutzbund fordert eine umfassende Novellierung des Tierschutzgesetzes, um Tiere in Deutschland besser zu schützen. Dabei werden unter anderem folgende Punkte betont:(Deutscher Tierschutzbund e.V.)
- Konkretisierung des Verbots der Qualzucht: Klare Definitionen und Erweiterungen des Verbots, um Tiere vor erblich bedingten Leiden zu schützen.(Deutscher Bundestag)
- Verbot der Anbindehaltung von Rindern: Ein konsequentes Verbot dieser Haltungsform, um das Wohl der Tiere zu gewährleisten.(Deutscher Tierschutzbund e.V.)
- Verbot von Amputationen: Ein ausnahmsloses Verbot von Amputationen, auch für Tiere in der Landwirtschaft und jagdlich geführte Hunde.(Deutscher Tierschutzbund e.V.)
Diese Forderungen sollen dazu beitragen, das Staatsziel Tierschutz im deutschen Grundgesetz besser umzusetzen. (Deutscher Tierschutzbund e.V.)
Politische Debatten und Kritik
Die geplante Novellierung des Tierschutzgesetzes hat zu politischen Debatten geführt. Während einige Parteien umfassende Änderungen fordern, kritisieren andere den Entwurf als unzureichend. Insbesondere das Verbot der Anbindehaltung von Rindern wird kontrovers diskutiert. Tierschutzorganisationen fordern eine konsequente Umsetzung der geplanten Maßnahmen, um das Leid der Tiere zu reduzieren. (PETA Deutschland e.V., Deutscher Bundestag)
Diese Entwicklungen zeigen, dass das Tierrecht in Deutschland weiterhin ein dynamisches Feld ist, in dem gesetzliche Regelungen und gesellschaftliche Forderungen eng miteinander verknüpft sind.